Der Ferge - Fehlgeburt einer luxemburgischen Literaturzeitschrift
Zeitschriften, insbesondere Literaturzeitschriften, erfordern von ihren Herausgebern viel persönlichen Einsatz an Zeit und Geld. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass viele Literaturzeitschriften eine zumeist recht kurze Lebensdauer haben, wenn sie denn je über das Planungsstadium hinauskommen. So schaffte es die ambitionierte junge Literaturzeitschrift mit dem ungewöhnlichen Namen Der Ferge, die um 1930 in Luxemburg erscheinen sollte, nicht einmal bis zur ersten Ausgabe. Ihr Gründer war Joseph-Émile Muller, der sich später als Literatur- und vor allem Kunstkritiker einen Namen machte, indem er unter anderem die Luxemburger Künstler Joseph Kutter und Lucien Wercollier einem größeren Publikum vorstellte. Muller unternahm zwischen August und November 1929 zahlreiche Schritte, um das Erscheinen dieser Zeitschrift in die Wege zu leiten. Mullers Vorgehensweise ist gut dokumentiert in zahlreichen Briefen, Manuskripten und Skizzen, die sich in seinem Nachlass, der vom Luxemburger Literaturarchiv in Mersch verwaltet wird, befinden. Anhand dieser Dokumente ist es möglich, Mullers Idee zu einer Literaturzeitschrift, seine Versuche, Autoren und Verleger für den Plan zu begeistern, die zahlreichen Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellten, und schließlich das Scheitern des Vorhabens im Detail nachzuvollziehen.
Ende der 1920er Jahre gab es in Luxemburg eine Reihe von Literaturzeitschriften: Die Voix des jeunes, das Organ des Luxemburger Studentenverbandes Assoss, erschien ab 1917. Das Organ des katholischen Studentenverbandes, Academia, brachte seit 1923 zwei bis drei Mal im Jahr literarische Beiträge und Essays über geschichtliche, politische und literarische Themen. Die Jonghémecht, mit dem Untertitel Zeitschrift für heimatliches Theater, Schrift- und Volkstum, wurde zwischen 1926 und 1940 von Victor Neuens herausgegeben. Die Cahiers luxembourgeois, 1922 von Paul Schroell gegründet und von Nicolas Ries geleitet, erschienen acht Mal im Jahr. Hier veröffentlichte seit 1930 Joseph-Émile Muller Gedichte sowie literatur- und kunstgeschichtliche Beiträge, zunächst unter dem Pseudonym Helmut Gunter, später während Jahrzehnten unter seinem eigenen Namen.
Eine weitere Publikation, an der Muller unter dem Pseudonym ›Joseph-Émile‹ Anfang der 1930er Jahre mitarbeitete, war die von Pierre Grégoire gegründete Kulturzeitschrift Junge Welt, die der Öffentlichkeit gezielt junge, unbekannte Luxemburger Schriftsteller vorstellen wollte. Ihr Herausgeber, Eugen Ewert, war bei der ersten Nummer erst 18 Jahre alt. Zu den Mitarbeitern der Jungen Welt zählten unter anderem Gust van Werveke, Theo Kerg, Evy Friedrich und Paul Jost. Die Zeitschrift erschien in unregelmäßigen Abständen zwischen 1928 und 1932. Andere, ähnlich ehrgeizige Schriften, waren weitaus kurzlebiger. So wird in der ersten Ausgabe der Jungen Welt unter der Rubrik ›Was liest die Jugend?‹ das Schicksal der jungen luxemburgischen Literaturzeitschrift Utopie ironisch kommentiert:
"Der letzte Satz der ersten Nummer lautete: Die nächste Nummer erscheint, wenn es uns gefällt. Leider Gottes hat es bis heute noch niemandem wieder gefallen. Die Zeitung hatte ihren Zweck erreicht: Sie ist zur Utopie geworden."1
Obwohl er also vermutlich um die Schwierigkeiten eines solchen Unterfangens wusste, träumte Joseph-Émile Muller davon, ein eigenes literarisches Projekt zu verwirklichen. Damals war er gerade 18 Jahre alt.
Joseph-Émile Muller wurde am 20. März 1911 in Kehlen geboren. Er besuchte zunächst die Industrie- und Handelsschule, dann das Athenäum in Luxemburg. Als literaturbegeisterter Schüler entdeckte er in der 10. Klasse Rainer Maria Rilke für sich. Zu dieser Zeit begann er auch, selbst Gedichte zu schreiben. Bereits ein Jahr später plante er, einen eigenen Gedichtband herauszugeben. Der Deutschlehrer Paul Henkes, dem er die Gedichte vorlegte, riet ihm jedoch von einer Veröffentlichung ab, da ihm "ein zu sichtbarer Rilke-Einfluss vorgeworfen werden könnte." 2 Nachdem er die Schule beendet hatte, trat Muller im Juni 1929 eine Stelle bei der Sozialen Versicherungsanstalt an. In seiner Freizeit las er deutsche Expressionisten wie Gottfried Benn und Georg Heym und schrieb weiterhin Gedichte3 Im Sommer 1929 nahm er den Plan, eine neue Literaturzeitschrift herauszubringen, ernsthaft in Angriff. Der junge Dichter sah vor allem zwei Gründe, weshalb eine solche Publikation die Luxemburger Literaturszene bereichern würde:
Zunächst sollte seine Literaturzeitschrift höchsten Ansprüchen genügen. Dies würde sich bereits in der Optik zeigen, für die Muller eine "vornehme Ausstattung" im Format 24/16 cm auf 64 Seiten vorsah.4 Auch inhaltlich wollte der junge Literat keine Abstriche machen. Vor allem weigerte er sich, die Kleinheit des Luxemburger Landes als Ausrede für Mittelmäßigkeit gelten zu lassen. Auch später, als Kunst- und Literaturkritiker, bestand er unbeirrt auf gehobenen Qualitätsansprüchen:
"Es geht nicht an, immer wieder auf die Unbekömmlichkeit unserer geographischen Lage zu wetten; [...] die Beharrlichkeit, mit der an der ›Enge unserer Verhältnisse‹ gelitten wird, fängt an, verdächtig zu werden, durchsichtig. Ist es nicht als begnüge man sich zu leiden, als postuliere man aus einer gewissen Not, dass Minderwertigkeit hier hauptsächlich von außen bedingt werde, etwa um eine Minderwertigkeit zu vertuschen, die innen ihre Gründe hat?"5
Als zweiten Grund für eine neue Literaturzeitschrift nennt Joseph-Émile Muller in seiner Autobiographie die seines Erachtens mangelhafte Zusammenarbeit zwischen jungen luxemburgischen, deutschen und französischen Schriftstellern.6 Die neue Publikation sollte daher grenzüberschreitend wirken. Da dem Herausgeber in spe vor allem deutsche Nachwuchsautoren und ihre Werke bekannt waren, zögerte er nicht, diese um ihre Mitarbeit zu bitten. Als einen der ersten kontaktierte er den Dresdener Schriftsteller und Drehbuchautor Adolfo-Artur Kuhnert (1905–1958), der ihm am 31. August 1929 seine Mitarbeit zusagte und ihm gleichzeitig die Namen einiger junger Autoren zukommen ließ, die ebenfalls am Projekt interessiert sein könnten: Hermann Kesten, Martin Raschke, Max Sidow und Joachim Maass.7 Muller schrieb diese an, und Max Sidow empfahl daraufhin Joachim Maass, Gottfried Kapp and Martin Beheim-Schwarzbach,8 während Maass als mögliche Mitarbeiter Willi E. Süskind, Martin Beheim-Schwarzbach und Manfred Ransmann nannte.9 Eine vollständige Liste aller angeschriebenen Autoren, wie sie sich aus Mullers Nachlass ergibt, befindet sich im Anhang dieses Beitrags.
Im Sommer und Herbst 1929 unterhielt Muller eine rege Korrespondenz mit einigen dieser Schriftsteller, von denen manche im deutschen Literaturbetrieb weitgehend unbedeutend blieben. Den ausgedehntesten Schriftverkehr pflegte Joseph-Émile Muller über Jahre hinweg mit dem Dresdener Autor Fritz Diettrich (1902-1964).10 Muller machte Diettrich später mit den Herausgebern der Cahiers luxembourgeois bekannt, woraufhin Anfang der 1930er Jahre einige Werke von Diettrich in Luxemburg veröffentlicht wurden.11 Auf diese Weise hatte Muller, trotz des Scheiterns seines Literaturprojektes, dann doch einen Beitrag zum deutsch-luxemburgischen Literaturaustausch geleistet. Anfang 1930 besuchte er Diettrich erstmals in Berlin. Es war laut eigenem Bekunden das erste Gespräch, das der junge Dichter mit einem ausländischen Schriftsteller hatte.12 Dies zeigt, wie wenige Kontakte Muller zu jener Zeit im Literaturbetrieb hatte, was sicher auch zum Misslingen des Fergen beitrug.
Der Titel, den Muller für sein Projekt wählte, verrät die hochgesteckten Ambitionen des Herausgebers, obwohl sich über die Werbewirksamkeit, Publikumsfreundlichkeit und Einprägsamkeit des Namens streiten lässt. Der Titel Ferge tauchte erstmals in einer Anzeigen-Nachfrage auf, die Muller am 15.08.1929 an verschiedene deutsche Verlage versandte:
"Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass in Bälde eine neue katholisch eingestellte literarische Zweimonatsschrift erscheinen wird – vermutlich am 1. Januar 1930 – deren Wirkungskreis hauptsächlich die Rheinlande, die Schweiz, Oesterreich und Luxemburg umfasst. [Die] ersten Nummern [sollen] an sehr viele Verlage, Redaktionen, Schriftsteller und andere Personen Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz gratis versandt werden. [...] Einstweilen ist die Auflageziffer auf 1000 festgesetzt. [...] Das Organisationskomitee des ›Fergen‹"13
Ferge ist die veraltete Bezeichnung für einen Fährmann. Muller gibt keine Begründung für die Wahl dieses Namens, doch kann man darin programmatisch die verbindende und grenzüberschreitende Mission der neuen Zeitschrift sehen. Die Gestalt des Fährmannes, der Passagiere zu neuen Ufern leitet, könnte auch eine Anspielung auf die zukunftsweisende und führende Rolle dieser ›Zeitschrift der Jungen‹ sein. Die Symbolik ist jedoch, etwa im Falle Charons, der die Toten über den Styx in die Unterwelt bringt, etwas zweifelhaft, und so gefiel der Name auch nicht allen potenziellen Mitarbeitern des Fergen. Fritz Diettrich empfahl den Titel Yonk. Blätter der Jüngsten, und spielte damit auf das luxemburgische Wort für ›jung‹ (jonk) an.14
Günter Eich (1907-1972) schlug als Titel Neunundzwanzig vor, "vorausgesetzt, dass das erste Heft noch im diesem Jahr erscheint. Der Name ist genügend auffällig, zeigt, dass es eine Zeitschrift von heute ist und lässt sich auf dem Titelblatt wirkungsvoll mit Ziffern und Buchstaben darstellen. Sie haben ausserdem den Vorteil, dass Sie unerwünschte Manuskripte mit der offen gelogenen, aber höflichen Begründung abwehren können, Ihre Mitarbeiterzahl sei auf 29 beschränkt. (Ich glaube, ›Dreissig‹ wäre weniger gut) Schliesslich ist auch ein Phantasiewort wie ›Idek‹ nicht zu verachten."15
Doch auch der Name Ferge hatte seine Anhänger. Martin Raschke (1905-1943) fand den Titel durchaus nicht altertümlich, was darauf schließen lässt, dass genau dies von anderen bemängelt wurde. Er wies außerdem darauf hin, dass auch ein ungewöhnlicher Titel sich mit der Zeit einprägt.16 Muller selbst hat in seiner Korrespondenz stets den Namen Ferge benutzt. Er entwarf sogar einen Werbetext für die Zeitung, in dem er den Anfangsbuchstaben des Namens prominent hervorhob [vgl. Abb. 1]. Eine Skizze mit der Figur des Fährmanns, die als Logo naheliegend gewesen wäre, ist jedoch nicht überliefert.
Nicht nur die Wahl eines passenden Namens bereitete dem Herausgeber Kopfzerbrechen, sondern auch der Inhalt. In seiner hochwertigen Literaturzeitschrift hätte Muller am liebsten ausschließlich unveröffentlichte Werke herausgebracht. Dies erwies sich jedoch schnell als Problem. Einerseits wollte Muller nicht auf völlig unbekannte oder zweitklassige Autoren zurückgreifen, die für jede Publikation dankbar gewesen wären, andererseits waren Schriftsteller, die bereits in anderen Zeitschriften veröffentlichten, meist nicht bereit, unentgeltlich an einer neuen, von keinem namhaften Herausgeber getragenen Zeitschrift mitzuarbeiten. Zudem sollte der Ferge zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt aus der Taufe gehoben werden: Deutschland befand sich Ende der 1920er Jahre in einer Wirtschaftskrise, die vom Börsenkrach im Oktober 1929 noch verstärkt wurde. Arbeitslosigkeit und Preise stiegen, und das Interesse an teuren Abonnements für Literaturzeitschriften war gering. Sogar etablierte Zeitschriften wie Les cahiers luxembourgeois sahen sich gezwungen, ihre Preise zu erhöhen.17 Die meisten Autoren konnten es sich in dieser Situation nicht leisten, unentgeltlich Beiträge zu verfassen. So erklärte der expressionistische Dichter und Novellist Max Sidow (1897-1965), der damals bereits auf eine mehr als zehnjährige Schriftstellerlaufbahn zurückblicken konnte, er sei, wie die meisten seiner Kollegen, auf ein Honorar angewiesen:
"Um so wichtige Essays, wie der von Maaß ist, zu schreiben, benötigt man Zeit, Zeit, in der man auch essen und trinken muß. Uns stehen nun Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung, die unsre Sachen drucken und gut honorieren. Daß wir – nicht aus Geschäftsgeist etwa, sondern aus Lebensnotwendigkeit – diese Blätter bevorzugen müssen, werden Sie verstehn."18
Andere Autoren wollten nicht "des Geldes wegen schreiben" müssen, sondern es sich aussuchen können, welche Literaturprojekte sie unterstützten. Daher nahmen viele zum Broterwerb eine bezahlte Stelle an. So hielt etwa A. Artur Kuhnert den Posten des literarischen Reklamechefs beim Kamerahersteller Zeiss Ikon inne. Dies ermöglichte es ihm, für den Fergen exklusiv und unentgeltlich ein Referat über das literarische Schaffen der ›Jungen Deutschen‹ zu verfassen.19
Ein weiteres Problem, auf das Muller bei der Rekrutierung von Mitarbeitern stieß, waren persönliche oder ideologische Streitigkeiten zwischen den Schriftstellern. Zum Beispiel bezeichnete Fritz Diettrich den späteren nationalsozialistischen Dichter Wolfram Brockmeier (1903-1945), der 1930 seinen ersten Gedichtband Sturm und Beschwörung herausgab, als einen "Rilke-Blasphemiker", mit dem er nicht an gleicher Stelle genannt werden wollte. Diettrich riet Muller eindringlich, weder Brockmeier noch Gottfried Kapp oder David Luschnat als Mitarbeiter in Betracht zu ziehen.20 Letztere konnten sich in der Folgezeit tatsächlich nicht als Autoren etablieren, so dass Diettrichs ästhetische Vorbehalte gegen ihre Werke vielleicht gerechtfertigt waren.
Neben solch qualitativen Erwägungen gestaltete sich die Mitarbeitersuche auch aufgrund ideologischer Gegensätze als schwierig. Muller hatte von Anfang an eine katholisch ausgerichtete Zeitschrift im Sinn. Mit dieser Idee stieß er bei den Vertretern des deutschen Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit Ende der 1920er Jahre auf wenig Interesse. Manfred Sturmann, deutscher Dichter und späterer Nachlassverwalter von Else Lasker-Schüler, schickte Muller auf dessen Anfrage hin zwar seine Althebräische Lyrik, doch betonte er, dass dieser Band längst vergriffen sei.21 Die Gedichte stammten von 1923, und der Autor hatte sich in der Zwischenzeit anderen Themen zugewandt. Auch der Natur- und Heimatdichter Martin Raschke, den Muller in einem Brief um religiöse Beiträge bat, erklärte, seine Arbeiten zu biblischen Themen lägen bereits lange zurück und er sähe diese "mit wenigen Ausnahmen nicht gern nochmals gedruckt".22
Für die Themen, mit denen sich die jungen Expressionisten auseinandersetzten, brachte Joseph-Émile Muller dagegen oft wenig Verständnis auf. Kuhnert bot ihm einen Auszug aus seinem neuesten Roman Kriegsfront der Frauen, der Ende 1929 im Reclam Verlag erscheinen sollte, zur Veröffentlichung an. Das Werk, das das "Unbewusste im komplizierten Reifwerden eines Mädchens in jenen furchtbaren Tagen" während des Ersten Weltkrieges thematisierte, erhielt einige Monate später in der Jungen Welt eine sehr gute Kritik.23 Muller lehnte das Angebot jedoch ab. Seine Begründung ist nicht überliefert, doch scheint er das Thema zu gewagt gefunden zu haben. Kuhnert konnte sich daraufhin nicht mehr für das Projekt begeistern und warf Muller Engstirnigkeit vor:
"Abgesehen von der Äusserlichkeit, dass das Gerede einer Kleinbürgerlichkeit vom verlegerischen Standpunkt aus eine beachtenswerte Reklame ist und es unsinnig ist, einer Zeitung einen ›originellen, modernen, repräsentativen‹ Titel zu geben, wenn ihre Gesinnung aus Konzessionen und Rücksichten [...] besteht. [Eine] Zeitung, die sich aus Furcht vor Gerede und Anrempeleien, aus Angst vor Deutlichkeit und unverkappten Worten dreht – für eine solche wäre der Titel ›Wetterfahne‹ der beste – sollte doch lieber nur Traum bleiben, denn dann hilft sie wenigstens denen, die sie sich vorstellen. [Ich habe] keine Lust [...] für jemanden etwas zu schreiben, der eine Tafel: ›Achtung – sexuelle Probleme verboten!‹ an jeder Wegkreuzung aufstellt."24
Mullers konservative katholische Haltung brachte also verschiedene deutsche Schriftsteller dazu, sich vom Fergen zu distanzieren. Die luxemburgischen Autoren waren aus anderen Gründen zurückhaltend. Wie erwähnt, wollte Muller für sein ehrgeiziges Projekt Schriftsteller verpflichten, die sich bereits einen Namen gemacht hatten. Diese bedurften jedoch nicht der herausgeberischen Hilfe eines Neulings. Paul Henkes (1898-1984) etwa begründete seine Ablehnung mit seinem Einsatz bei Les cahiers luxembourgeois25 Diese Zeitschrift war in Luxemburger Literaturkreisen etabliert, und Henkes veröffentlichte hier seit 1923 literarische und literaturwissenschaftliche Beiträge.
Auch andere Schriftsteller zeigten kein Interesse für das Projekt. Wie sicher sich Muller selbst dagegen des grenzüberschreitenden Erfolgs seiner neuen Literaturzeitschrift war, zeigt folgende Aussage in seinem Brief an den luxemburgischen Verleger Robert Hausemer:
"Albert Hoefler und Jak Lichtfuss haben es bis jetzt noch nicht für angebracht gefunden zu antworten. Und das ist echt luxemburgisch [...]. Aber ich glaube, dass das doch angesichts der deutschen Dichter, die zusagten, einfach gewesen wäre und für sie nur nutzvoll. Denn bis jetzt ist es doch kaum einem von denen möglich gewesen, über die Grenzen hinauszukommen."26
Trotz des offensichtlichen Mangels an Begeisterung seitens mancher Dichterkollegen behauptete Muller in demselben Brief, sich die Mitarbeit zahlreicher Luxemburger Schriftsteller gesichert zu haben. Er nennt namentlich "Gregor Stein [Pierre Grégoire], [seinen Arbeitskollegen bei der Altersversicherung] Albert Elsen, Paul Jost, Kurt Reinoldt, Prof. Emil Schaus, Adolf Weis [und den späteren Staatsminister] Professor P[ierre] Frieden."27 In wiefern diese Autoren wirklich an einer aktiven Mitarbeit interessiert waren, sei dahingestellt. Zumindest Albert Elsen (1904-1972) scheint sich tatsächlich als Mitherausgeber des Fergen gesehen zu haben,28 doch in Mullers Nachlass finden sich keine Hinweise auf Korrespondenz mit den anderen erwähnten Autoren. Zudem ist Kurt Reinoldt, den er als Mitarbeiter angibt, lediglich eines von Mullers literarischen Pseudonymen. Unter diesem Pseudonym beklagte er sich auch in einem offenen Brief an Albert Hoefler über dessen Mangel an Interesse.29 Muller schickte den Leserbrief Ende Januar 1930 an die Luxemburger Zeitung und das Escher Tageblatt, er wurde jedoch in keiner der beiden Zeitungen veröffentlicht.
Bei den deutschen Autoren war das Interesse an Mullers Projekt größer, doch stellten sich hier andere Probleme, vor allem pochten die meisten Autoren, wie bereits erwähnt, auf ein Honorar für ihre Beiträge. Martin Beheim-Schwarzbach (1900-1985) etwa lehnte unentgeltliche Mitarbeit ab, denn "die Begriffe ›Arbeit‹ und ›Mitarbeit‹ schliessen für mich gar zu innig den Begriff der Entlohnung ein."30
Auch Fritz Diettrich bat Muller zunächst, ihm seine Beiträge zu honorieren.31 Alternativ schlug er vor, Muller solle einige Subskribenten für Diettrichs nächsten Gedichtband finden. Muller scheint auf den Vorschlag eingegangen zu sein, denn Diettrich bedankte sich später für die eingegangenen Subskriptionen.32 Das System der Subskriptionen als Entgelt für die Mitarbeit an einem Projekt ermöglichte es Autoren, ihre Werke einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Muller sah sich dadurch unter Druck gesetzt, bei seinen Bekannten Abnehmer für die Bücher seiner Mitarbeiter zu finden. Dies war nicht immer einfach. So gelang es ihm offenbar nicht, für die nummerierte Vorzugsausgabe von Martin Raschkes Himmelfahrt zur Erde, die 1930 im Wolfgang Jess Verlag erschien, die geforderten zehn Subskribenten zu finden. Raschke versicherte Muller, er stelle ihm seinen Essay über Günter Eich auch dann zur Verfügung, wenn dieser keine zehn Subskribenten fände. Er fügte allerdings hinzu: "Die einfache Ausgabe meines Buches soll 3.50 M[ark] kosten. Vielleicht finden Sie dafür einige Interessenten."33 Und einen Monat später hakt er nochmals nach: "Haben Sie bitte die Subskribentenliste wieder an Jess zurückgesandt?"34
Trotz dieser Probleme hatte Muller schließlich eine Liste mit Autoren und Beiträgen beisammen, die in der ersten Nummer des Fergen erscheinen sollten. Es fällt auf, dass neben den beiden Herausgebern Muller und Elsen nur ein weiterer Luxemburger auf der Liste erscheint: Pierre Grégoire. Alle anderen Mitarbeiter waren Deutsche. Die Beiträge waren eine Mischung aus Gedichten und Essays zur zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur:
"Manfred Sturmann: Erste Stunde (Gedicht)
Richard Billinger: Dem Andenken Hugo von Hofmannsthal (Ged.)
Gregor Stein [Pierre Grégoire]: Zur Situation der lit. Jugend Luxemburgs
Maria Bernardin: Gedichte
K.A. Reinoldt [J.-E. Muller]: Gedichte
Joachim Maass: Zur Situation der lit. Jugend Deutschlands
Fritz Diettrich: Gedichte
A. Artur Kuhnert: Aufstand (Novelle) I
W.E. Süskind: Gedichte
Framann [Mannheimer, Franz (?)]: An Europa (Hymne)
Martin Raschke: Erich Günter Eich (Essay)
Erich Günter Eich: Gedichte, Novelle
Richard Billinger: Meinem vierjährigen Neffen (Ged.)
A. Artur Kuhnert: Neue junge Deutsche (Referat)
Albert Elsen: Aus Zeitungen und Zeitschriften
Gregor Stein: Rundschau
K.A.R. [J.-E. Muller] und A.E. [Albert Elsen]: Buchbesprechungen".35
Nachdem das Problem der Mitarbeiterhonorare gelöst schien, stellten sich dem Herausgeber weitere Finanzierungsprobleme: Die Druckkosten erwiesen sich als relativ hoch. Im September 1929 lehnte Muller ein Angebot der Imprimerie Joseph Beffort ab, und nahm statt dessen Verhandlungen mit der Imprimerie du Nord in Diekirch auf. Man scheint sich einig geworden zu sein, denn am 25. Oktober 1929 ließ der Inhaber der Imprimerie du Nord, Tony Noesen (1905-1944), den Herausgebern des Fergen einige Papierproben und Beispiele für Schriftarten zukommen.36 Noesen scheint den nur ein Jahr älteren Albert Elsen gut gekannt zu haben, jedenfalls dutzte er diesen im Brief. Drei Tage später bestätigte Muller dem Verleger Robert Hausemer, dass die Imprimerie du Nord den Druck des Fergen übernehmen werde.37
Die anfallenden Druckkosten sollten weitestgehend durch Anzeigen gedeckt werden. Zu diesem Zweck schrieb Muller bereits im August 1929 alle größeren deutschen Verlagshäuser mit der Bitte um kostenpflichtige Inserate an.38 Das Interesse scheint sich jedoch in Grenzen gehalten zu haben, denn einen Monat später kontaktierte Muller die Verlage erneut und bat nochmals um Anzeigen. Der Philipp Reclam jun. Verlag ließ ihm daraufhin einige Werke zur Besprechung zukommen, lehnte es jedoch gleichzeitig ab, eine Anzeige aufzugeben, da das "Werbe-Etat schon restlos disponiert" sei.39 Durch die Werkrezensionen erhoffte sich der Verlag eine kostenlose Werbung für seine Bücher. Muller war dies sehr wohl bewusst und er machte in seinem Antwortschreiben deutlich, dass seiner Zeitschrift nicht an einer solch einseitigen Beziehung gelegen war:
"Wir bitten Sie daher höflichst, wenn möglich einen Teil Ihres nächsten Werbe-Etats für uns zu reservieren. Es kann nur in Ihrem Interesse sein. Zumal wir durch Zwischendrucke auf unsere Mitarbeiter und ihre Werke hinweisen und so auch schon dem Verlage dienen. Also wenn möglich ein wenig Gegenseitigkeit. Ich bitte höflichst darum."40
Der gereizte Tonfall des Briefes zeigt, wie dringend der Ferge auf Verlagsanzeigen angewiesen war. Doch scheint es Muller nicht gelungen zu sein, auch nur eine Zusage zu einem kostenpflichtigen Inserat zu erhalten. Ende Oktober 1929 bat er den Ferge-Mitarbeiter A. A. Kuhnert, der den Posten des Reklamechefs bei der Zeiss Ikon AG innehielt, eine Anzeige für seinen Arbeitgeber zu schalten, aber auch hier erhielt er eine Absage: Kuhnert bedauerte, keinen Einfluss auf die Verteilung der Inserate im Unternehmen zu haben.41
Neben der Finanzierung stellte sich dem Herausgeber auch die Frage nach dem Vertrieb des Blattes. Muller wollte den Fergen nicht nur in Luxemburg, sondern vor allemin Deutschland verkaufen. Da er selbst nicht über die nötigen Kontakte verfügte, schrieb er am 19. Oktober den Deutschen Buchhändlerbörsenverein in Leipzig an, um Adressen von Vertriebszentralen zu erhalten.42 Dieser gab Muller den Rat, eine "deutsche Buchhandelsfirma", also eine Kette mit Filialen in mehreren deutschen Städten, mit der Auslieferung der Zeitschrift zu betrauen.43 Muller war klar, dass dies für einen deutschen Verleger, der bereits Kontakt zu einer Buchladenkette hatte, einfacher sein würde als für ihn selbst. Er wandte sich daher an den Wolfgang Jess Verlag, der ihm als Herausgeber von Ferge-Mitarbeitern wie Fritz Diettrich ein Begriff war. In seinem Schreiben pries Muller die Originalität seiner Zeitschrift an, "die als einzige Zeitschrift der Jungen unzweifelhaft in Deutschland, Oesterreich, der Schweiz und hier in Luxemburg Anklang findet."44 Die Vermarktung stellte er sich denkbar einfach vor:
"Wir redigieren die Zeitschrift und drucken sie. Hier. [...] Dann treten wir Ihnen die Hefte ab. Sie geben uns eine annehmbare (nicht hohe) Entschädigung, und die ganze Auflage gehört Ihnen. Für Sie ist es ganz gewiss rentabel. Sie legen die Hefte in den Buchhandel und setzen so mit einiger Reklame die ganze Auflage mühelos ab. [...] Sollten Sie es nun nicht berücksichtigen können oder wollen, so werde ich unverzüglich einen andern Verlag angehen, und ich bin überzeugt, dass sich mühelos einer findet, der mit Freuden annimmt. Denn (dies will ich Ihnen noch verraten) auf einer Auflage sind mit Leichtigkeit vier- bis fünf hundert Mark zu gewinnen. [...] Der Auflagen aber sind sechs in einem Jahr. Den Preis eines Heftes könnte man für den Buchhandel gut auf eine Mark setzen."45 Der Verlag war jedoch nicht an einer Zusammenarbeit interessiert und hielt Mullers Gewinnvorstellungen, wie nicht anders zu erwarten, für "völlig utopisch".46
Die gleichen Probleme stellten sich Muller in Luxemburg. Robert Hausemer, Verleger und Inhaber der Maison du livre in Luxemburg-Stadt, gab sich auf Mullers Anfrage hin zunächst zurückhaltend, da er diesen nicht persönlich kannte.47 die er für den Verleger aufstellte, verdeutlicht, wie unerfahren und blauäugig der Neunzehnjährige damals war: Muller versuchte, ihn dennoch zu einer Zusammenarbeit zu überreden. Das Schreiben zeigt, dass Muller trotz seines Idealismus nicht bereit (und wohl auch nicht imstande) war, das finanzielle Risiko für sein Projekt selbst zu tragen. Die völlig unrealistische Milchmädchenrechnung
"Wir, die Herausgeber, sehen nämlich ganz davon ab, etwas dabei zu verdienen. Wir tun alles aus Idealismus. Aber dass wir uns für alle Kosten (Druck, Korrespondenz, Honorar-bezahlen, was unausbleiblich ist, da manche es jetzt schon anfragen, usw.) dass wir uns dafür schadlos halten müssen, ist selbstverständlich. [...] Und so geben wir Ihnen denn die ganze Auflage: 1000 Stück. [...] Sie verkaufen hier in Luxbg. leicht 200 St. = 1200 Fr.; in Deutschland 500 St. = 4250 Fr.; in Oestreich, der Schweiz 200 St. à 8.50 = 1700 Fr. (Hundert Hefte für uns, um an Schriftsteller und Verlage zu schicken.) Macht für Sie 7150 Fr. Mit Leichtigkeit werden Sie auch 5 Seiten Anzeigen [...] finden = 400x5 = 2000 Fr. En tout 7150 + 2000 = 9150 Fr. Davon geben Sie uns 5000 Fr. Ich denke Ihnen so bewiesen zu haben wie rentabel das Unternehmen für Sie ist."48
Wie Hausemer auf diesen Brief reagierte, ist nicht dokumentiert. Knapp zwei Wochen später beglückwünschte Fritz Diettrich Muller dazu, doch noch einen luxemburgischen Verleger für seine Zeitschrift gefunden zu haben.49 Ob es sich hierbei um Hausemer handelt, geht nicht aus dem Brief hervor.
Doch scheinbar waren die Probleme nicht aus der Welt. Ende November gab Muller sein Projekt überraschend auf. Manfred Sturmann bedauerte am 1. Dezember 1929 in einem Brief an Muller, dass aus dessen "schöne[m] Plan" nichts geworden war.50 Der Ferge wurde, noch vor der ersten Ausgabe, endgültig begraben.
Ebenfalls im Dezember 1929 erschien jedoch in Deutschland die erste Nummer einer Literaturzeitschrift, die viele Ideen des Fergen übernahm: Die Kolonne. Das Blatt mit dem Untertitel Zeitung der jungen Gruppe Dresden druckte vor allem Lyrik, Essays und Rezensionen. Als Herausgeber fungierten Martin Raschke und A. Artur Kuhnert, Mitarbeiter waren unter anderem Richard Billinger, Günter Eich, Willi E. Süskind und Fritz Diettrich, alles Namen also, die auch in den Vorbereitungen zum Ferge auftauchen.51 Das Blatt erschien in den Jahren 1929 bis 1932 insgesamt neunzehn Mal im Wolfgang Jess Verlag, dem gleichen Verlagshaus, das Joseph-Émile Muller für den Vertrieb seiner Zeitschrift hatte gewinnen wollen. Im Gegensatz zu Mullers Plänen hatten die Herausgeber der Kolonne ihre Zeitschrift jedoch auf eigene Kosten drucken lassen und dem Verlag lediglich die Auslieferung überlassen. Das erste Heft kostete nur die Hälfte von dem, was Muller als Preis vorgesehen hatte, nämlich 50 Pfennige. Wie Muller die deutschen Schriftsteller einige Monate vorher um Mitarbeit gebeten hatte, so zögerten nun die Herausgeber der Kolonne nicht, ihren luxemburgischen Dichterkollegen anzuschreiben und ihn um Hilfe bei der Suche nach Abonnenten zu bitten.52 Ob Muller Abnehmer für die Kolonne gefunden hat, ist nicht überliefert. Er selbst war jedenfalls auf die Zeitschrift abonniert.53
Der Ferge war eine Literaturzeitschrift, die den Weg in die Öffentlichkeit nicht schaffte. Doch der Schriftverkehr rund um seine Planung beinhaltet interessante Zeitdokumente, die nicht nur Schriftstellerkontakte belegen, sondern auch zeigen, welche Hürden ein Herausgeber überwinden musste, ehe er sein Heft den Lesern vorstellen konnte. Ob eine Literaturzeitschrift überleben konnte, hing von vielen Faktoren ab. Ohne mitreißende Begeisterungsfähigkeit und großen persönlichen Einsatz an Zeit und Geld von Seiten des Herausgebers jedoch ist ein solches Projekt, heute wie damals, nicht vorstellbar.
Anhang
In den Dokumenten über den Fergen werden eine Reihe bekannter und weniger bekannter Autoren genannt. Von einigen liegen Briefe in Joseph-Émile Mullers Nachlass im Luxemburger Literaturarchiv (CNL L-188), andere werden nur namentlich erwähnt. Hier eine vollständige Liste der luxemburgischen und deutschen Autoren mit Bezug auf die Literaturzeitschrift Der Ferge:
– Korrespondenz deutscher Autoren mit Muller zwecks Mitarbeit am Fergen:
Martin Beheim-Schwarzbach, Richard Billinger, Fritz Diettrich, Günter Eich [Pseudonym Erich Günter], Gottfried Hasenkamp, Adolfo Artur Kuhnert, Joachim Maass, Martin Raschke, Ernst Sander, Max Sidow, Manfred Sturmann, Willi E. Süskind.
– Deutsche Autoren, namentlich als mögliche Mitarbeiter erwähnt:
Maria Bernardin, Emmanuel bin Gorion, Robert Brendel, Wolfram Brockmeier, Otto Brües, H. Carsch, Richard Friedenthal, Rudolf Ganz, Walther Georg Hartmann, Manfred Hausmann, Wolfgang Hellmert, Hanns Jobst, Gottfried Kapp, Hermann Kesten, Jakob Kneip, Alexander Lernet-Holenia, Karl Lieblich, Johannes Linke, Paula Ludwig, David Luschnat, Franz Mannheimer [Pseudonym Framann (?)], Peter Mendelssohn, Ernst Penzoldt, Max Reuschle, Ruth Schaumann, Georg Seidler, Karl Ludwig Skutsch, Hans Thyriot, Erich Wentscher, Fred von Zollikofer.
– Luxemburgische Autoren, namentlich als mögliche Mitarbeiter erwähnt:
Albert Elsen (Mitherausgeber), Pierre Frieden, Pierre Grégoire [Gregor Stein], Paul Henkes (lehnte Mitarbeit per Brief ab), Albert Hoefler (ging nachweislich nicht auf das Angebot ein), Paul Jost, Jak Lichtfuss (ging nachweislich nicht auf das Angebot ein), Emil Schaus, Adolf Weis.
Bibliographie:
1 In: Junge Welt 1 (1928), S. 15.
2 Joseph-Émile Muller: Zuerst im Schatten, dann im Licht. Ein Rückblick. [Bereldange]: Éditions des Cahiers luxembourgeois 1999, S. 21.
3 Muller: Zuerst im Schatten, dann im Licht, S. 26.
4 Unveröff. Brief von J.-É. Muller an Robert Hausemer. 28.10.1929. CNL L-188; II.3-85.
5 Joseph-Émile Muller: Die Tragik des Luxemburger Schriftstellers. In: Junge Welt 17 (1931/1932), S. 370-371.
6 Muller: Zuerst im Schatten, dann im Licht, S. 29.
7 Unveröff. Brief von A. A. Kuhnert an J.-É. Muller. 31.08.1929. CNL L-188; II.3-44.
8 Unveröff. Briefe von Max Sidow an J.-É. Muller. 23. und 27.09.1929. CNL L-188; II.3-68/69.
9 Unveröff. Brief von Joachim Maass an J.-É. Muller. 09.10.1929. CNL L-188; II.3-50.
10 Der Briefverkehr mit Fritz Diettrich in Mullers Nachlass erstreckt sich von August 1929 bis Oktober 1932.
11 Les cahiers luxembourgeois 7 (1930), 3/4/7/8 (1931), 3 (1933) und 8 (1935).
12 "[Fritz Diettrich] war der erste ausländische Schriftsteller, mit dem ich mich unterhielt, und natürlich sprachen wir vor allem über Literatur." In: Muller: Zuerst im Schatten, dann im Licht, S. 32.
13 Unveröff. Briefvorlage von J.-É. Muller. CNL L-188; II.3-78.
14 Unveröff. Brief von Fritz Diettrich an J.-É. Muller. 17.11.1929. CNL L-188; II.3-13.
15 Unveröff. Postkarte von Günter Eich an J.-É. Muller. 22.11.1929. CNL L-188; II.3-37.
16 Unveröff. Brief von Martin Raschke an J.-É. Muller. 28.11.1929. CNL L-188; II.3-59.
17 Die Cahiers luxembourgeois erhöhten ihre Preise für Abonnements zum 01.01.1930 von 45 auf 50 Franken. In: Les cahiers luxembourgeois 1 (1930), S. 199.
18 Unveröff. Brief von Max Sidow an J.-É. Muller. 27.09.1929. CNL L-188; II.3-69.
19 Unveröff. Brief von A. A. Kuhnert an J.-É. Muller. 12.10.1929. CNL L-188; II.3-46.
20 Unveröff. Brief von Fritz Diettrich an J.-É. Muller. 10.11.1929. CNL L-188; II.3-12.
21 Unveröff. Brief von Manfred Sturmann an J.-É. Muller. 14.10.1929. CNL L-188; II.3-70.
22 Unveröff. Brief von Martin Raschke an J.-É. Muller. 20.09.1929. CNL L-188; II.3-56.
23 "Kuhnerts Werk ist eine grosse Anklage. Ohne anmassenden Pathos bespricht er das Unbewusste im komplizierten Reifwerden eines Mädchens in jenen furchtbaren Tagen." ([anonym]: Buchbesprechung. In: Junge Welt 13 (1930), S. 250.)
24 Unveröff. Brief von A. A. Kuhnert an J.-É. Muller. 18.11.1929. CNL L-188; II.3-48.
25 "Meine Stellung in u[nd] zu den ›Cahiers lux.‹ läßt mich vorläufig von einem Beitrag absehen. Es täte mir leid, wenn Sie dies irgendwie persönlich nähmen." In: Unveröff. Brief von Paul Henkes an J.-É. Muller. 11.10.1929. CNL L-188; II.3-40.
26 Unveröff. Brief von J.-É. Muller an Robert Hausemer. 28.10.1929. CNL L-188; II.3-85.
27 Ebenda.
28 Unveröff. Postkarte von Gottfried Hasenkamp an Albert Elsen. 22.10.1929. CNL L-188; II.3-39.
29 "Es war in den letzten Monaten von fünf jungen Luxemburgern geplant worden, eine literarische Zeitschrift herauszugeben, welche deutsche und luxemburgische Dichter vereinigen, die deutschen in Luxemburg und die luxemburgischen in Deutschland einführen sollte. [...] Und wäre es nicht für jeden noch so "Grossen" Ehre gewesen, gleichgestellt zu sein mit diesen in einem Heft? [...] Nein grösser und einfacher war, man antwortete nicht, man tat als wisse man von nichts, man ignorierte in kalter unnahbarer Majestät." In: Unveröff. offener Brief von K.A. Reinoldt [= J.-É. Muller] an Albert Hoefler. [Ende Januar 1930]. CNL L-188; II.3-76.
30 Unveröff. Brief von Martin Beheim-Schwarzbach an J.-É. Muller. 21.10.1929. CNL L-188; II.3-2.
31 Unveröff. Brief von Fritz Diettrich an J.-É. Muller. 26.08.1929. CNL L-188; II.3-5.
32 Unveröff. Brief von Fritz Diettrich an J.-É. Muller. 20.09.1929. CNL L-188; II.3-7.
33 Unveröff. Brief von Martin Raschke an J.-É. Muller. 23.10.1929. CNL L-188; II.3-58.
34 Unveröff. Brief von Martin Raschke an J.-É. Muller. 28.11.1929. CNL L-188; II.3-59.
35 Aufstellung von J.-É. Muller und Albert Elsen. Undatiert. CNL L-188; II.3-75.
36 Unveröff. Brief von Tony Noesen an Albert Elsen. 25.10.1929. CNL L-188; II.3-54.
37 Unveröff. Brief von J.-É. Muller an Robert Hausemer. 28.10.1929. CNL L-188; II.3-85.
38 Kopie eines Rundschreibens von J.-É. Muller an zahlreiche deutsche Verlage. 15.08.1929. CNL L-188; II.3-78.
39 Unveröff. Brief des Reclam Verlags an J.-É. Muller. 08.10.1929. CNL L-188; II.3-64.
40 Unveröff. Brief von J.-É. Muller an den Reclam Verlag. 10.10.1929. CNL L-188; II.3-81.
41 Unveröff. Brief von A. A. Kuhnert an J.-É. Muller. 27.10.1929. CNL L-188; II.3-47.
42 Kopie eines Briefes von J.-É. Muller an den Börsenverein der deutschen Buchhändler. 19.10.1929. CNL L-188; II.3-83.
43 Unveröff. Brief des Börsenvereins der deutschen Buchhändler an J.-É. Muller. 21.10.1929. CNL L-188; II.3-3.
44 Unveröff. Brief von J.-É. Muller an Wolfgang Jess. 22.10.1929. CNL L-188; II.3-82.
45 Ebenda.
46 Unveröff. Brief von Wolfgang Jess an J.-É. Muller. 24.10.1929. CNL L-188; II.3-43.
47 Unveröff. Brief von Robert Hausemer an J.-É. Muller. 28.10.1929. CNL L-188; II.3-53.
48 Unveröff. Brief von J.-É. Muller an Robert Hausemer. 28.10.1929. CNL L-188; II.3-85.
49 Unveröff. Brief von Fritz Diettrich an J.-É. Muller. 09.11.1929. CNL L-188; II.3-11.
50 Unveröff. Brief von Manfred Sturmann an J.-É. Muller. 01.12.1929. CNL L-188; II.3-72.
51 Hans Dieter Schäfer: Der Mythos der jungen Kolonne. In: Martin Raschke (1905-1943). Leben und Werk. Hg. v. Wilhelm Haefs und Walter Schmitz, Dresden: w.e.b. 2002, S. 25-36. Siehe ebenfalls: Petra Kiedaisch und Volker Schober: Krisenzeit und Moderne. Martine Raschke und die Kolonne um 1930. In: Ebenda, S. 37-58.
52 Unveröff. Brief von Martin Raschke an J.-É. Muller. Dezember 1929. CNL L-188; II.3-60.
53 Muller: Zuerst im Schatten, dann im Licht, S. 29.
up